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Nahziel 1: Aufmerksamkeit - Teil 2

Ich will beachtet werden!

Noch ein paar kurze Erläuterungen zu den beiden anderen Methoden, die manche Kinder in ihrem Repertoire haben.

c) Passiv-konstruktiv

Ich nehme mal ein Beispiel, das viele von uns wohl schon öfters gesehen haben: 

CHARME

Für viele Kinder, besonders wenn sie klein sind, ist es eine bequeme Methode, ohne Anstrengung Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie brauchen einen nur ansehen, und schon lächelt man sie an, streckt die Hand nach ihnen aus. Koketterie und Bewunderung sind ihre Tricks – das schmeichelt, und wer kann sich dem schon entziehen!

Sie stellen ihre Schwäche und Hilflosigkeit zur Schau, um andere in ihren Dienst zu stellen, aber so charmant, daß man sich gerne für sie bemüht. Sie stören und ärgern nie, denn damit würden sie ihre Macht verlieren. Da ist schon einiges an Berechnung dabei, tatsächlich sind sie völlig mit sich selbst beschäftigt, während sie vorgeben, nur an anderen interessiert zu sein.

Sie zahlen dafür aber einen hohen Preis: früher oder später, im Erwachsenenalter,  führt die Neigung, ständig Beachtung und Zuwendung von anderen  bekommen zu müssen, zu gestörten Beziehungen. Das betrifft die ganze Bandbreite, von Freundschaften bis zu Liebesbeziehungen – und die ganz besonders.

Solange sie gefallen können, passt es für sie, doch wenn die Umstände das nicht ermöglichen, werfen sie ihre guten Manieren ohne zu zögern über Bord. Dann werden sie zunächst destruktiv, um Aufmerksamkeit zu bekommen, wenn aber das nicht mehr genügt und sie sich gänzlich ungeliebt glauben, werden sie feindselig und mitunter sogar grausam – aus dem „Charmebolzen“ wird ein „Rachemonster“…und lassen alle verstört und ratlos zurück.

Eine weitere Methode ist EITELKEIT. Darauf werde ich aus Platzgründen hier jedoch nicht näher eingehen.